Mittwoch, 6. September 2006

Sponline hat ein neues Outfit. Ich will jetzt gar nicht darüber urteilen, ob das besser oder übersichtlicher ist, denn ich habe keine Ahnung von Design. Ich kann nur sagen, dass ich es hässlich finde, was bedeutet, dass alle das so finden müssen, weil ich immer Recht habe, dass erstmal nur mein Auge und meine Gewohnheiten beleidigt sind. Ärgere ich mich halt was, ist wurscht, fahr eh bald in Urlaub. Was mich im Hause "Sponline" mehr, ja sogar viel mehr ärgern würde, ist der Umstand, dass man das bisher ziemlich einzigartige Design von Sponline nun nicht mal mehr vom Stern auseinander halten kann.

Schön auch - offenbar schraubt man gerade live am Portal rum. Jeder Blogger bastelt nachts das neue Design auf die Seite, aber nett, dass man uns am Herstellungsprozeß teilhaben läßt. Besser wird es aber trotz lustigen hin und her geschiebe der rechten Spalte nicht.

Ich nenn das neue Design dann erstmal Sternigel

Sternigel

Nachtrag 08.09.2006: Ah! Jetzt macht das neue Design von Sponline endlich Sinn! (Einfach mal ohne Adblocker schauen)

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Bedrohungsszenarien sind ja seit ein paar Jahren schwer in Mode. Massenvernichtungswaffen hier, explodierende Baby Schampooflaschen dort, zu Splitterbomben umfunktionierte Hackenporsche vor jedem Lebensmittelgeschäft. Bei so viel neuen, schicken Bedrohungen haben es andere, ältere Bedrohungen schwer. Rauchen zum Beispiel. Zwar formiert sich im Bundestag eine massive Front für ein Rauchverbot in öffentlichen Räumen und Gaststätten, aber mal ehrlich, die meisten Großstädten würden das doch begrüßen. Endlich mal wieder ein Grund eine illegale Kneipe aufzumachen, in der wie blöde geraucht werden darf, in der man nicht verschämt schauen muss, ob irgendeiner mit lächerlich wedelnden Handbewegungen seinen Unmut kund tut und deren Inhaber sich an ihrer kleinen Idee dumm und dusselig verdienen. Endlich mal wieder etwas, was verboten ist.

Aber zurück zum Thema: wegen dieser ganzen neumodischen Bedrohungszenarien mit Atombomben Black swansoder anderen Sachen, verliert man manch andere Gefahr aus den Augen. Solange man jeden Tag in den Nachrichten lesen konnte, dass das Rauchen extrem gefährlich ist und das Sperma schädigt, solange konnte sich die Tabakindustrie freuen. Soviel kostenlose Werbung für ein Produkt gibt es ja selten und wie wir wissen ist any promotion good promotion, also was solls, wenn man sagt, dass das Rauchen gefährlich ist, dann macht es doppelt Spaß. Doch jetzt soll Zugfahren plötzlich genau so gefährlich sein? Sogar vielleicht eventuell manchmal durchaus noch gefährlicher? Da musste sich die Tabakindustrie aber schnell was einfallen lassen und weil man sehr kreativ ist, hat man auch was gefunden:

Unterirdische...was? Unterirdische Tabakfabriken? So in der Art wie: das große unterirdische Ministerium, dass unser aller Gedanken lenkt? Wo die Arbeiter die Tabakblätter vorher nicht waschen, bevor sie in die Kippe kommen und verbrennen? Also Zigaretten die noch gefährlicher sind, als die mit 600 Zusatzstoffen voll gestopfte Zigarette? Wie geil ist dass denn? Endlich gibt es etwas, was noch gefährlicher ist, als das Rauchen selbst: Das Rauchen von illegalen Zigaretten aus unterirdischen Fabriken! Toll, wenn das Rauchen verboten wird, dann kann ich endlich illegale Zigaretten in illegalen Kneipen rauchen.

Hier der ganze Flyer (mit Verbindungen zur Mafia!) Flyer (pdf, 1 MB)

Ich bin mal wieder seit 14 Tagen Nichtraucher und versuche mich gerade zum Partyraucher ausbilden zu lassen

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Montag, 4. September 2006

Meine erste Berührung mit Menschen, die Tiere filmen, war vermutlich Prof. Grzimek, den ich als Kind immer gerne mal mit Gerhard Löwenthal verwechselt habe. Dann kam der Heinz Sielmann und dann natürlich Jacques Cousteau mit seinem James-Bond-artigen Boot, das irgendwie alles konnte, nebst seiner Crew, die zwar aussahen, als hätte er sie aus einer Hafenspelunke in Marseille rausgezerrt, aber alles hochdekorierte Meeresforscher waren. Was ich bei Cousteau immer so toll fand, war die Dramaturgie seiner kleinen Filme. Immer gab es einen Spannungsbogen, immer passierte etwas, entweder den Tauchern oder den armen Tieren unter Wasser. Wunderbar aufgearbeitet wurde die Serie ja dann später im Film „Die Tiefseetaucher“ von Wes Anderson. Dann kam ja in Sachen Tierfilm lange nichts, bis ich vor ein paar Jahren Steve Irwin entdeckte. Ein irrer Australier, der in einer Art Pfadfinder Uniform durchs Unterholz stampfte und genau dass mit giftigen Tieren machte, was man laut sämtlicher auf der Welt erscheinenden Ratgeber niemals tun sollte: er zerrte die Tiere am Schwanz aus ihrem Versteck, wedelte mit ihnen vor der Kamera rum, während er erzählte, dass man so was niemals tun sollte, weil diese besondere Schlange das allergiftigste Tier sei, dass sich die Evolution in einem grimmigen Albtraum jemals ausgedacht habe und ihr Biss 10.000 Elefanten und halb Sydney töten könnte. Das berichtete er aber nicht in einem streng wissenschaftlichen Ton, sondern er brüllte wie ein Losbudenverkäufer auf der Kirmes die nötigen Fakten dem Zuschauer ins Ohr, während er die Schlange drei Zentimeter von seinem Kopf weg hielt. Dann schmiss er die Schlange wieder weg, weil er gerade irgendwo ein Krokodil entdeckt hatte. Ich glaube, der Grund warum er nie gebissen wurde, war einfach, dass die Tiere viel zu perplex ob der Unverschämtheit waren, die ihnen da angetan wurde. Da wappnet man sich Jahrmillionen durch fiese Signalfarben und immer giftigeres Gift, ist also eine unfassbare, tödliche Gefahr, und dann kommt ein Mann in Bermuda Short, zerrt einem am Schwanz und schreit einen an. Da kann man das Beißen schon mal vor lauter Schreck vergessen. Mit der Zeit fand ich wirklich Gefallen an seiner etwas unorthodoxen Art mit diesen Viechern umzugehen und Steve Irwin hat mir so machen verregneten Sonntag im Bett auf diversen Dokukanälen versüßt. Vor allem, wenn man seine Sendungen im Original sehen konnte, denn sein extrem breites Australisch war schon Spaß genug. Deswegen war ich heute Morgen auch traurig, denn der Mann, der verschlafene und völlig erschrockene Tiere immer grundlos angebrüllt hat, ist tot. Erlegt von einem Stachelrochen. Wäre er doch bei Schlangen geblieben.

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Sonntag, 3. September 2006

"Dahlmann - Du und Englisch, das wird nie was." So sprach ein Englischlehrer in der neunten Klasse, als er mir kopfschüttelnd eine Klassenarbeit zurückgab, die mich mal wieder in Verlegenheit brachte. Eine ziemlich miese Verlegenheit, denn die Note da unter der Arbeit wollte von den Eltern unterschrieben werden, was nichts Gutes hieß. Dabei war es gar nicht so, dass ich Englisch nicht mochte. Im Gegenteil. Ich fand Englisch, wie jeder in dem Alter, extrem lässig, und es gab nichts besseres, als mit einem englischen Pop Magazin in der Bahn zu sitzen, Gut, ich konnte nicht alles verstehen, aber darum ging es ja schließlich nicht. Und Englisch war auch schon meine gute Seite. Als zweite Fremdsprache hatte ich Französisch, aber diese Sprache und ich gingen so gut zusammen wie mach Blogger mit Onlinevermarktern. Also gar nicht. Aus den drei oder vier Jahren Schulfranzösisch blieb mir nur "Mon dieu", die traditionelle Formel, mit der mir mein Französischlehrer die Klassenarbeiten zurückgab. Mir war schnell klar: Der Ausbildungsberuf "Fremdsprachenkorrespondent" sollte mir verwehrt bleiben. Lustigerweise hatte ich später aber überhaupt kein Problem damit, Latein zu lernen und mein großes Latium in der Uni in Rekordzeit abzulegen. Warum auch immer.

Englisch blieb aber meine große, wenn auch unerwiderte Liebe. Ich wollte gerne, aber die Sprache machte sich nur lustig über mich, und zeigte mit dem Finger auf meine "th" Schwäche wie auf pubertäre Pickel. Aber wie das bei echter Liebe so ist - man gibt nicht so schnell auf. Das Schicksal konnte also nicht die Augen vor mir verschließen und so landete ich irgendwann in einem Irish Pub in Köln, in dem tatsächlich nur Engländer und Iren arbeiteten. Nach drei Jahren in dem Laden, war die „th“ Schwäche Vergangenheit und mein Englisch zumindest für Kneipen perfekt.

Aber alle anderen Sprachen lachen weiter über mich. Die zwei "Italiensch" Kurse an der VHS brachten ebenso wenig wie die zwei Semester Spanisch, die ich auf der verzweifelten Suche nach einem dritten Studienfach mal eingelegt habe. Von den zwei Monaten Russisch, die ich mal anfing, weil ich einer Russin mit riesigen, wogenden Brüsten imponiere wollte, blieb auch wenig übrig, denn die wollte zwar meine Lasagne, war aber nicht gewillt die von mir angestrebte Gegenleistung zu zeigen. Das ist ein wenig bedauerlich (das mit der Sprache, das mit den Brüsten habe ich verwunden), denn ich wäre sehr gerne etwas polyglotter veranlagt. Besonders im Internet, denn da blieben mir ganze Welten einfach verschlossen. Bis gestern.

Gestern entdeckte ich das Firefox Plugin "Foxlingo". Eine kleine Erweiterung, mit der man ganze Webseiten per Rechtsklick einfach übersetzen kann. Natürlich sind die Übersetzungen nicht perfekt, aber sie reichen, um den Text einer Webseite einigermaßen zu verstehen. Den Rest kann man sich zusammenreimen. Großartige Erfindung. Deswegen heute Jeune Afrique" leergelesen. Auch toll: das Ding übersetzt auch arabische Seiten. Das finde ich ganz großartig, denn so kann man auch in diesen Zeiten endlich mal arabische Seiten lesen, ohne sich auf die wenigen Übersetzungen verlassen zu müssen, die in den Medien auftauchen. Jetzt warte ich nur noch auf den Universalübersetzchip im Ohr.

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Donnerstag, 31. August 2006

"Ein Bronzeguss des ersten Stuhlgangs eines Babys kann eine wertvolle Erinnerung für die Familie sein"

Puuhhh...ja...ok...hmm. Ich muss ja nicht alles verstehen. Ich will es ehrlich gesagt auch nicht.

Aber: man soll ja neuen Ideen aufgeschlossen sein, hört man immer wieder in diesem Internet. Deswegen habe ich mir die Frage gestellt, wie man diesen..ähm.. Haufen rein technisch gesehen überhaupt in Bronze hat gießen lassen können? Haben Babys in dem Alter nicht Windeln, und landet nicht alles in selbiger und wird dort seiner ursprünglichen Form beraubt? Hat der Künstler seine künstlerische Freiheit zu Hilfe genommen und vielleicht einen Haufen geformt, der so gar nicht existiert hat? Haben wir den ersten Fall von echter gefälschter Scheiße?

[Via fefe]

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