Donnerstag, 18. September 2008

Einer, der das dann auch mal klar formuliert, ist der ehemalige Staatssektretär aus dem Finanzministerium, Holger Flassbeck, der im Stern ein paar knackige Worte findet.

Das Irre an der ganzen Sache ist, dass die Banken die Bürger erst ausnehmen, in dem sie wahnwitzige Renditen erzwingen und sich unglaubliche Gehälter leisten und dann am Ende den Staat gezwungen ist einzugreifen, damit diese Spielsüchtigen nicht das ganze System zu Grunde richten.

Und weil heute vermutlich die Wörter "Short Seller" oder "geshortet" fallen werden, hier die einzig lesbare Erklärung aus dem Manager Magazin. Letzlich geht es darum, dass ein Trader Aktien verkauft, die er nicht hat, um sie zu einem niedrigeren Kurs wieder einzukaufen:

Deshalb leiht er sich bei einem Broker zum Beispiel 1000 Aktien und verkauft diese sofort am Markt, etwa zum Preis von 100 Euro je Aktie. Banken und besonders Indexfonds spielen bei dem oft kritisierten Verleih gerne mit, da sie mit der fälligen Leihgebühr ihre eigene Performance verbessern. Nun wartet der Short Seller ab, bis der Kurs der geliehenen Aktien fällt. Bei einem Kurs von 80 Euro kauft er die Papiere am Markt zurück, um sie fristgerecht an den Verleiher zurückzugeben. Beim Verkauf hat er 100.000 Euro erzielt und muss für den Rückkauf (Eindeckung, Schließen seiner Short Position) nur 80.000 Euro aufbringen: Der Kursverlust von 20.000 Euro ist sein Gewinn, von dem er lediglich die Leihgebühr für den Broker abziehen muss.

Normalerweise wettet die Börse darauf, dass die Kurse steigen, jetzt Wetten offenbar auch Klein-Spekulanten darauf, dass die Börse fällt. Sie shorten also auf Teufel komm raus, und je mehr Händler das mitmachen, desto mehr werden die Kurse gedrückt.

Permalink