Sonntagnachmittagsmusik VII
Barry Ryan - Eloise
Das mit weitem Abstand pathetischste Stück Musik aus den späten 60er Jahren (1968). Was zum einen am Einsatz eines montrösen Orchesters liegt, zum anderen aber am Text, der irgendwo zwischen einer verlorenen Liebe und den Gedanken eines Stalkers kreist. Das Lied kippt den Pathos also schon mal eimerweise aus den Lautsprechern, aber das Video setzt dann tatsächlich noch mal einen drauf. Da ist wirklich fast alles drin, was man reinpacken kann. Frau, Wind, fliegende Haare, Meer, Pferde, Reiten, Selbstmord. Ganz offensichtlich hatte der Regisseur für den Dreh auch extra ein paar neue Filter für die Kamera erworben, die wohl so teuer waren, dass das Makeup dafür wegfallen musste. Von Ryan selber hat man seit damals auch nichts mehr gehört, was irgendwie schade ist, denn singen konnte er offensichtlich. Klassisches "One-Hit-Wonder" der heute in England mit diesem und ein paar anderen, weniger bekannten Songs, in Oldie-Shows auftritt.
Eigentlich müsste man denken, dass das Lied quasi eine Steilvorlage für jede Punk/Speedmetal Band ist. Komischerweise gibt es aber kaum (mir bekannte) Coverversionen. The Damned haben es versucht. (Obacht! Hier ebenfalls schlimme Frisuren und es wird reichlich geknödelt). Dann gibt es da noch die spanische Version von Tino Casal, eine Art...hmmm... Liberace des spanischen Pop, der an der Nummer nicht vorbei gehen konnte. Hier geht es immerhin mit der Stimme, ich würde aber empfehlen sich nicht auf das Stück, sondern auf die Kostüme und Frisuren der Band zu konzentrieren.