Mittwoch, 24. Oktober 2007

Meine liebe Katze Karla,

seit ungefähr drei Wochen hast Du Dir angewöhnt zwischen 17.00 und 22.00 Uhr täglich im Sekundenabstand jammernd durch die Wohnung zu laufen. Du bist kerngesund und Dein Jammern ist psychischer Natur. Ich weiß, Du vermisst den Garten, den Du beim wunderschönen Mädchen hast wenn wir dort zu Besuch sind, aber ich habe hier nun mal keinen und es dauert leider auch etwas, bis Du wieder in den Garten kommst. Ich kann Deinen Ärger verstehen, möchte aber darauf hinweisen, dass ich mittlerweile alles gemacht habe, um Dir Dein Leben zu erleichtern. Du pennst im Bett. Du bekommst von meinem Essen ab. Ich lasse Dich von meinem Nutella Löffel lecken. Du darfst den Teller ablecken, wenn ich mit meiner Pasta mit Pesto fertig bin. Du wirst jeden Tag bespaßt. Du hast mehr Spielzeug als die meisten Kinder, die im Prenzlauer Berg wohnen. Ich habe sogar versucht Dich an der Leine mal im Park ein wenig laufen zu lassen, aber Du wolltest dann halt lieber doch im Korb bleiben. Trotzdem jammerst Du mir jeden Tag fünf Stunden lang im Sekundentakt die Ohren voll.

Ich will mich nicht beschweren, sondern Dich darauf aufmerksam machen, dass Du über einem chinesischen Schnellimbiss wohnst.

Dein fürsorglicher, aber leicht entnervter Katzenvater

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