Montag, 16. Juli 2007

Über die Schwierigkeiten des Schreibens gibt es ja viele Bücher. Habe ich alle nicht gelesen. Aber das wäre auch total überflüssig gewesen, denn neulich habe ich mit Herrn Sixtus bei zwei bis acht Bier festgestellt, dass das halt so ist. Man kann nicht immer schreiben. Man ist ja keine Maschine, die man nur an einem Tastatur ketten muss und schon geht es los. Manchmal ist der Sprachbeutel leer. Alle Buchstaben in der Suppe. Ausgegangen. Kaputt. Wech. Aber das interessiert ja die Auftraggeber, das Finanzamt, den Vermieter und die Tante an der Supermarktkasse nicht die Bohne. Die wollen ja immer irgendwas und möglichst Geld von einem. Da kann man nicht sagen: "Ja, aber ich bin sonst sehr nett und schreibe Ihnen das Internet voll, damit sie sich von ihrer Arbeit entspannen können." Interessiert komischerweise niemanden, also muss man auch dann schreiben, wenn man eigentlich nicht schreiben kann. Das ist ein wenig ungesund, geht aber genauso gut wie Rauchen, Trinken oder mit Stöcken rumlaufen und behaupten, es wäre Sport. Allerdings habe ich manchmal das Gefühl, dass auch dafür immer einen Preis bezahlt. Und der Preis fürs Schreiben, wenn einem eigentlich gerade nicht danach ist und einem nichts einfällt, ist zumindest das Gefühl, dass man bei jedem Artikel sich ein wenig Energie aus seiner Reservebatterie rauszieht. Es geht, es klappt, aber man nimmt sich ausgerechnet von der Energie was weg, die einem aufrecht gehen und denken lässt. Irgendwann ist der Akku leer und dann geht dann gar nichts mehr, ausser das man debil grinsend mit verschwommenen Blick vor sich hinstarrt oder Urlaub macht. Ich hab gerade das Gefühl, dringend Urlaub zu benötigen. Drauf gekommen bin, als mir meine Eltern gestern das Buch von Hape Kerkeling "Ich bin dann mal weg" in die Hand drückten und ich a) völlig begeistert war und b) dachte, dass ich das auch mal machen muss, diese 600km wandern. Gerne so in sechs oder acht Wochen, auf jeden Fall ohne Laptop. Und dann nach Hause kommen und "Mark all read" anklicken.

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