Donnerstag, 5. April 2007

Was mich ja am meisten an dieser stinkenden Marketingkampagne ärgert: Ich kann keine Rechnung schreiben!

Schlimme Sache, aber so läuft das in diesem Business. Zu alt, nicht zielgruppen gerecht, zu kritisch, schon ist man nicht mehr Teil der Kultur. Obwohl - Sixtus ist ja noch älter. Mindestens ein Jahr. Und der wurde auch bestäubt als Werbeplattform missbraucht, für dieses Prollwasser von Calvin Klein. Liegt es wohl doch an der Registrierungspflicht bei Antville, wenn man kommentieren will. So stressig ist also das virale Marketinggeschäft geworden - nicht mal Zeit für eine Mailbestätigung haben die Menschen. Ach, wohin soll das alles noch führen? Untergang der Menschheit? Höhere Selbstmordraten, weil MySpace Profile sich als gefälscht herausstellen?

Apropos MySpace: Mein einziger echter Kontakt ist Scottie die Dame mit den Tattoos, die mal bei den "Mythbusters" mit gemacht hat. Ich hatte sie durch Zufall dort entdeckt und sie hatte ihr Profil genutzt, um nachzufragen, wo man weltweit die Serie denn sehen könne. Als ich ihr berichtete, dass in Deutschland bei Discovery, DMAX und RTL2 zu sehen war/ist, kannte ihre Freude keine Grenzen, denn offenbar hatte man in ihrem Vertrag vergessen zu erwähnen, dass man ihr Gesicht auch außerhalb der USA vermarkten würde. Soweit ich das jetzt mitbekommen habe, hat sie versucht zwei bis acht Dollar nachträglich zu bekommen - ebenso erfolglos, wie dieser langweilige Duftsirup.

Disclaimer: Seit dem ich sah, wie sich der Schriftzug "Calvin Klein" über einer enormen Klempnerritze spannte, habe ich ein sehr gespaltenes Verhältnis zu der Marke

Permalink

 


Gestern, bevor ich auf die Autobahn anfuhr dachte ich spontan: Heute lässt Du Dir mal Zeit. Es war schönes Wetter, ich hatte Zeit und drei Katzen im Auto, von denen zwei keine Lust hatten, in ihren Körben zu bleiben. Also gondelte ich mit 140 km/h über die, zunächst, leere Autobahn und vermisste vor allem eins: Einen Tempomat.

Auf der linken Spur raste derweil das Elend, an das ich mich sonst auch genervt reinhänge, vor sich hin. Audi, BMW, Audi, VW, Audi, Audi, Audi, Mercedes, alles auch gern als Kombi. Firmenwagen Rennen also, das keiner gewinnen konnte, weil die sie alle den gleichen Motor unter der Haube hatten. Man konnte die angeschwollenen Halsschlagader durch die getönten Scheiben pumpen sehen.

Ich fahre wirklich gerne Auto, auch gerne mal schnell. Es macht Spaß, so lange man alleine ist, und niemand anderen gefährdet. Und ich hab mir auch lange gedacht, dass man kein Tempolimit braucht, aber seit meinem USA Aufenthalt im letzten Jahr sehe ich das auch anders. Es war derartig entspannend, nicht dauernd in den Rückspiegel schauen zu müssen, ob da nicht doch noch ein schwarzer Wagen mit 220 km/h angeflogen kommt, dass ich zum ersten Mal auch wieder bemerkt habe, wie schön Autofahren sein kann, wenn man den Wagen nicht an seine physikalische Leistungsgrenze bringt. Es hatte etwas von der verloren gegangenen Romantik des Autofahrens der 60er Jahre, als man den Wagen noch für einen Sonntagsausflug aus der Garage holte und gemütlich durch die Landschaft zockelte.

Und so ging mir das gestern auch. Und das Erstaunliche: ich kam vielleicht eine halbe Stunde später an, als das sonst der Fall war, fühlte mich aber deutlich fitter und war völlig ungenervt. Ein Tempolimit von 130 km/h wäre wirklich eine Wohltat, und würde die Autobahnen in Deutschland endlich zu einem befriedetem Gebiet machenn. Achja, und ein generelles Überholverbot für LKW wäre auch nicht schlecht.

Auf dem imaginären Plattenteller drehten sich gestern:

  • Eumir Deodato / Deodato II
  • I am Kloot / I am Kloot
  • Led Zeppelin / Latter Days
  • Dave Pike / Music for the Jet Set
  • Best of Polish Jazz / The 60s
  • Keith Jarret - The Köln Konzert

Permalink