Ach, deswegen will Viacom (MTV, Comedy Central) alle Videos von You Tube runter haben. Sie wollen ihren Content selber hosten. Interessant ist allerdings, was Mika Salmi, MTV Chef für "Global Media" zum Thema Content und Urheberrecht sagt: "Part of that is allowing people to take our content and embed it and make your own things out of it, whatever they want." Das ist schon interessant, vor allem, weil zu Viacom auch Paramount Pictures gehört.
Offenbar bewegt sich im Moment sehr viel im Netz zum Thema "Gebt den Content frei". Steve Jobs von Apple, dachte ja gerade öffentlich über eine Abschaffung aller DRM Systeme nach. Was er allerdings nicht macht, weil er ausschlißelich ein netter Mensch ist, sondern weil Norwegen gerade dabei ist, die Itunes Bude wegen Wettbewerbsverzerrung zu schließen. Ähnliche Unmutsbezeugungen gibt es auch in Frankreich, was zumindest die Gefahr mit sich bringt, dass das zu einem Dominoeffekt führen kann. Heute Nachmittag hörte ich Mark Chung, ehemaliger Bassist und Manager der "Einstürzenden Neubauten" und nun Vorsitzender des "Verband Unabhängiger Tonträger". Der forderte heute im D-Radio Kultur ebenso die Abschaffung aller DRM Systeme und möchte lieber digitale Wasserzeichen einführen, was aber auch keine wirklich tolle Idee ist. Trotzdem eine interessante Idee, und man sieht, dass einiges in Bewegung kommt. Vielleicht ist es wirklich nur noch ein kleiner Schritt zu einer Art "Kulturflatrate".
Nur mal so zur Info, liebe Verlage,
beim Thema "Bürgerjournalismus" geht nicht darum, jeden Bürger zum Journalismus zu bringen, sondern darum, dass Bürger die keine Journalisten sind, offenbar ein besseres Verständnis von Journalismus haben, als all die zwischen Anzeigenerlösen und Verlagsprofiten eingezwängten Redaktionen, in denen viele Journalisten längst enttäuscht das Handtuch geworfen haben.
Bürgerjournalismus ist keine neue Art des Journalismus, sondern eine Rückbesinnung auf das, was Journalismus und die dazu gehörigen Publikationen mal waren: ein Medium und ein Arbeitsfeld für Menschen, die sich kritisch mit ihrer Umwelt und vor allem der sie umgebenden Politik auseinandersetzen und für diese fundierte Kritik bezahlt werden, anstatt wie heute dafür Geld zu bekommen, dass sie die Fresse halten und (wie zum Beispiel bei einem großen und bekannten Magazin aus Hamburg üblich) mit einer Abdruckquote von unter 30% leben müssen.
Bürgerjournalismus, Blogs und so weiter - das ist nicht die Ablösung oder gar eine Evolution des klassischen Journalismus, sondern es ist die Antwort auf eine enttäuschte Liebe.
Und nein - Bürgerjournalismus bedeutet auch nicht, dass man die Redaktion entlassen kann, weil man ja eh nun alles umsonst bekommt. Da verfängt man sich meist nur im PR Gewäsch. Da kann man auch alles so lassen, wie es jetzt ist.
Bitte. Danke.
Ausnahmsweise mal ein Video. Das Netz: erklärt in vier knapp vier Minuten.
Via Ettf.net