Wie soll ich das nur formulieren?
Dachte Herr Dahlmann, als er konzentriert auf den Bildschirm starte, während im Fernsehen das NFL Playoffgame Seattle vs. Dallas lief. Er hörte nicht zu, denn seine Gedanken kreisten um die Wörter, die er in einem virtuellen Satz hin und her schob. Doch dann bemerkte er die wohl schon etwas länger anwesende und jammernde Katze, die sich lautstark darüber beschwerte, dass sie Hunger litt. Brummelnd erhob er sich aus einem Bürostuhl, warf einen missbilligenden Blick aus dem Fenster, wo die graue Luft alles zu umschließen schien, auch die Menschen, die langsam über den Bürgersteig schlichen. Doch wenige Momente später war er wieder bei diesem einen Text und bei dem Gedanken, wie es mit dem Text und den Worten nun weitergehen sollte, während die Katze wartend um seine Beine schlich. Sie wich wie üblich nicht von seiner Seite bis er die Küche und damit auch den Futternapf erreicht hatte, ganz so, als wolle sie ganz sicher gehen, dass er auf dem kurzen Weg nicht plötzlich umdreht, um den Satz endlich fertig zu schreiben. Tatsächlich flogen weiter Worte durch seinen Kopf, formierten sich Satzfetzen wie flüchtige chemische Verbindungen, die sich wieder in Nichts auflösten und für immer verschwanden. Aber warum sollte er sich auch konzentrieren. Der Futternapf stand sauber da wo er immer stand, das Futter nur wenig davon entfernt, und die Handgriffe waren nach fast einem Jahr mehr als bekannt: Löffel aus der Schublade rechts, Futterdose aufmachen, Löffel in die Dose und das Futter in den Napf füllen. Dabei der Katze zuhören, wie sie aufgeregt schnurrt. Und so machte er es auch dieses mal, den inneren Blick aber weiter konzentriert auf den zu schreibenden Text. Und während er das Futter in Napf schabte passierte es: die Idee, wie die Worte endlich in eine sinnvolle und ebenso schöne Reihenfolge zu bekommen waren. Aufgeregt, den Löffel einfach mitnehmend, eilte er aus der Küche ins Arbeitszimmer, möglichst schnell, denn manche Ideen sind so zart und schreckhaft, dass sie ebenso schnell wieder verschwinden, wie sie gekommen sind. Also huschte Herr Dahlmann hurtig wieder an den Schreibtisch, und weil man mit einer Hand nicht gut schreiben kann, steckte er sich den Löffel einfach in den Mund, schließlich hatte er sich ja gerade was zu Essen gemacht. Als der Satz geschrieben war, kam ihm dann ein schrecklicher Gedanke...
War ausnahmsweise statt Whiskas mal "Sheba" Katzenfutter, und zwar „Geschnetzeltes mit Poularde in feiner Sosse“. Geschmacklich sind mir die sehr weichen, kleinen Brocken aufgefallen, die man auf der Zunge so leicht zerdrücken konnte, dass mir der angegebene Fleischgehalt doch etwas übertrieben vorkommt und eine erstaunlich bittere Note im hinteren Gaumenbereich. Die Soße schmeckt in etwa so, wie eine am Pfannenboden angebratene Bratensoße. Gemüse war auch keins bei. Jetzt weiß ich wenigstens, warum meine Katze so scharf auf Frischfleisch ist.