Montag, 22. August 2005

Diese Galerien waren für ein Internet gedacht, das einigermaßen frei und vielseitig war. Dieses Medium existiert nicht mehr. Das "Web" ist mittlerweile das Revier amoklaufender Regulierer geworden, in dem jeder Hyperlink ein potentieller Rechtsverstoß sein kann, jede Zeile Programmcode eine Patentverletzung oder jedes Bildelement ein Lizenzvergehen. Die Zeit der Pioniere ist vorbei, jetzt kommt die Stampede der Anwälte und Abzocker, Betrüger und Controller. Unternehmen schlagen sich windige Patente auf Allgemeinplätze um die Ohren, oder schlimmer, nur aus Anwälten bestehende Firmen grasen die IT-Prärie ab mit nichts anderem als Lizenzen für billig eingekaufte Patente ohne Produkte, während Abmahn-Geier über naheliegenden Lösungen und unbedeutenden Formfehlern kreisen.

[<a href="saunabiber.antville.org" target"blank">Quelle]

Was man aber vielleicht dazu erwähnen sollte, ist der Umstand, dass die meisten Menschen, die zu Rechtsanwälten und Gerichten laufen, diejenigen sind, die das Internet als User bevölkern. Weil sie sich beleidigt fühlen, oder weil manche mit der Rakete durch die Kinderstube geschossen wurden und nicht wissen, wo die gute Erziehung aufhört. Homo homini lupus. Das ist in jedem sozialen Raum so, warum sollte das Internet anders sein.

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Was mich ja auch, jetzt vor der Wahl, ein wenig stört, ist der von Politikern gern gesagte Satz "Jetzt geht es um die Inhalte", weil ich mich frage: Um was geht es dann nach der Wahl?

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