Dienstag, 17. Mai 2005

Ungeordnetes XI

Eine der allergrößten Gemeinheiten der letzten Jahre, ach was sage ich, J a h r z e h n t e ist, dass das Stück "Max" von Paolo Conte ausgerechnet da aufhört, wo es am schönsten wird.

Zwiebelfisch ist auch so eine Korinthenkackerei, die mir oft den letzten Nerv raubt. Diese "Oh, schau mal, wie blöd kann man sein" Zeigefinger-vom-Leherpult(haha, das lass ich jetzt)-Attitüde macht mich fremdschämen.

Zwischendurch immer mal wieder das Gefühl haben, dass man nun endgültig verschissen hat. Das man entdeckt wird. Das die Leute rausbekommen, dass man gar nicht schreiben kann. Dann wieder einen Satz schreiben und sich lässig fühlen.

Rotkohl mit Ingwer geht so was gut zusammen. Wie Thunfisch mit Kapern.

Wenn ich denn mal zu McDonalds gehen, so wie heute Nachmittag, [das auch nur, weil der Verkäufer am Nordseestand in Hamburg heute Nachmittag so ungemein fettige Haare hatte und abgekaute Fingernägel, und ich für einen Moment die aus Müdigkeit und Ekel entstandene Vision hatte, dass er, wenn die Majonaise anrührt, zwischendrin immer mal an seinen Fingernägel knabbert und kleine Stücke 'aus Versehen' in der Soße landen, und er mit gleichen Fingern sich Abends stöhnend vor den DSF Mädels einen runterholt, und man auf Grund des Zustandes seines Deckhaares erwarten kann, dass er sich nicht Finger wäscht, sondern nur an einer alten Socke abwischt, weswegen ich vom Kauf von Fish&Chips abgesehen habe - jetzt ist mir der Satz irgendwie aus dem Ruder gelaufen, ich schreib mal das weiter, was ich eigentlich schreiben wollte], also wenn ich dann mal zu McDonalds gehe, dann ärgere ich mich immer, immer, immer darüber, dass das für teuer Geld erworbene Produkt in der Schachtel nie, nie, nie so aussieht, wie auf den Fotos, die über den Produktabgabeausgabetresen hängen. Der BigMäc ist immer schief, immer liegen kleine Salatschniebsel in einer Ecke der Packung, als wenn der Burger die Nacht in einer Zentrifuge verbracht hat; manchmal lugt sogar das Gürkchen keck hervor, oder die Soße ist großflächig über die Innenseite der Packung verteilt. Das hasse ich. Gerne würde ich dann aufstehen, an Tresen gehen, das labbrige, tropfende, traurige Etwas auf den Tresen werfen, und sagen: "SO NICHT, meine Herren!" Dummerweise hat das schon Michael Douglas in "Falling Down" gemacht. Zusätzlich ist es fürchterlich deprmierend, sich selbst dabei zu ertappen so was tun. Auch aufgefallen ist mir heute, das die Besucher McDonalds entweder Horden von bauchbefreiten, vor Lipgloss triefende [wie schmeckt eigentlich so ein FishMäc mit Erdbeer-Lipgloss?] angehiphopte Girlies sind, oder traurige Gestalten, die einsam über ihrem Tablett brüten und verärgert den BigMäc sortieren.

"Angles in America" war eine imposante Serie, mit viel schwarzen Humor, aber längst nicht so beeindruckend, wie ich es erwartet habe. Das beste in Sachen "HIV" Filmen war/ist die Doku eines Filmemachers aus Kaliforniens, der das Sterben seines Freundes mit der Kamera begleitet hat. Zwei Stunden lang kann man Kerbsgeschwüre wachsen und einem rapiden köperlichen Verfall zusehen, der nur durch die unbedingte, grenzenlose Liebes des Freundes, der den Sterbenden bis zum Ende zu Hause pflegt, übertroffen wird. Am Schluß läüft die Kamera auch dann, als er gerade stirbt und der Freund sitzt am Bett und singt der beiden Lieblingslied: "Your are my sunshine, my little sunshine, you make me happy every day" während er Rotz und Wasser heult und die Worte kaum noch aussprechen kann. Leider vergessen wie der Film heißt.

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