Montag, 6. Oktober 2003

Wie kann man Veronica Ferres beleidigen?

Zum Beispiel, in dem man die Wahrheit sagt. Das hat wohl der Chefreporter der "Stuttgarter Nachrichten" getan, in dem er die Ferres mit den Worten "Superweib" und "Tochter eines Solinger Kartoffelhändlers" konfrontiert hat. Jetzt konfrontiert Frau Ferres den Reporter mit einer Schadesersatzklage in Höhe von 25.000 Euro. Mal abgesehen davon, dass man beim Wort "Superweib" sicher nicht an die Ferres denkt, stimmt das mit dem Kartoffelhändler, denn die Familie Ferres kann man auch jetzt noch jede Woche auf dem Markt in Solingen bewundern. Der Spiegel berichtete heute über das Thema, hat aber merkwürdigerweise den Artikel wieder aus dem Netz genommen. Ist die Ferres so schnell mit ihren Unterlassungserklärungen?

Ja, ist sie. Ich hab nie eine bekommen, weil mir ihr damaliger Lebensgefährte, Hemlut Dietl, nach dem Interview folgendes sagte: "Wenn Du die Veronica heute interviewst, ja, dann schick ihr das fertige Interview besser zu. Die ist nicht gut drauf gerade, da hast schnell ne Klage am Hals." Nachdem ich ihr das Interview neunmal zugfaxt hatte, und sie Stellen korrigierte, die sie selber reingeschrieben hatte und sie mich einmal per Fax beschimpft hatte, gings dann. Jedenfalls wurde weder ich, noch der Verlag verklagt. Das hat dann später Barbara Auer versucht, aber über das Thema schreibe ich erst wenn das verjährt ist (wie lange dauert das?) oder unter Pseudonym.

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