Schau, manchmal fließen die Dinge ganz langsam, wenn man auf der Klinge tanzt. Das Herz würde sich gerne in Sicherheit bringen, weil es merkt, dass es ihm jetzt an den Kragen geht. Hier werden keine Gefangenen gemacht. Gedanken, die man glaubte zu Staub zersplittert zu haben, formen sich von sich selbst zu alter Größe und mit ihren scharfen Kanten reißen sie alles auf, was ihnen wichtig erscheint. Nur die Hülle lacht, weil man nichts anderes von ihr erwartet, während innen die Tollwut alles mit sich reißt. Aber lach nur. Lachen ist ja gesund auch wenn die Augen sich längst nach hinten gedreht haben und schreckgeweitet beobachten was da vor sich geht. Sieh, das ist wie, wenn man sich mit einem scharfen Messer langsam durch die Haut des Unterarms schneidet. Es blutet nie direkt. Es nimmt sich einen Moment Zeit, verzögert, wartet überrascht, und man selbst schaut erstaunt, was da passiert ist. Man ist eingefroren in diesem Moment, weiß, was passieren wird, und kann es doch nicht mehr ändern. Ich bin mein eigener Ereignishorizont, ein schwarzer Spiegel. Schau nicht hinter mich, denn da ist das Schwarz das Nachts Deine Ängste nährt, die mit schöner Hand Deinen Brustkorb zerdrücken. Wenn Du von mir wegschaust, dann wirst Du die Chimäre sehen, die Dich nährt und aussaugt, die Dich liebkost und erwürgt, die Dich liebt und tötet, die Dir sagst, wann Du lebst, wann es Zeit ist Dein Klo zu putzen, wann Hand an Dich zu legen. Bleibst Du aber auf der Grenze, siehst Du die fliegenden Messer und bist mit mir gefangen im Eisenhaus. Keine Rücksicht. Deine Haut ist zu schön um Rücksicht zu nehmen. Geh weg mit Deinen Alltäglichkeiten, mit Deiner Angst doch wenigstens ein Teil von etwas zu sein. Du hättest wegschauen sollen. Ich nehme mir jetzt meinen Teil, schneide ihn heraus, während Du in mir versinkst und dann bin ich ein Teil von Dir.