Noch mal zum gestrigen Eintrag:

Man kann darüber streiten, ob man so eine Meldung, wie den Tod von Heath Ledger schnell auf der Seite haben muss. Die meisten Medien hatten die Meldung die kurz vor 23.00 Uhr rauskam, dass Fred Thompson aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatennominierung austeigt, schon auf der Seite. Das interessiert hier, vermute ich jetzt mal, auch nicht mehr Leute, als der Tod von Heath Ledger. Natürlich klingelt man bei einem wirklich wichtigen Ereignis einen Redakteur aus dem Bett, und wenn es ganz schlimm wird, die ganze Mannschaft. Ich fand interessant zu sehen, welche Portale schnell schalten können, zumal Mitternacht jetzt auch nicht so spät ist, dass man nicht mehr reagieren könnte.

Kaum einer wird abstreiten, dass das Netz die Geschwindigkeit mit der eine Nachrichten verbreitet wird, massiv beschleunigt hat und es wäre meiner Meinung nach falsch anzunehmen, dass man diese Geschwindigkeitzunahme auf Dauer ignorieren kann. Zum einen, weil "News Leadership" ein Image ist, das Geld bringt. Wer ordentliche Meldungen, wie zum Beispiel den bestätigten, tragischen Tod eines Hollywoodstars schnell auf seiner Seite hat und vernünftig begleiten kann, hält seine Leser auch auf der Seite, weil sie, im Falle einer anderen Eilmeldung die Seite auch wieder ansurfen werden. Fehlt diese Kompetenz, surft man halt woanders hin. Zum anderen wird das Netz immer mobiler. WLAN in Handys wird Standard, ebenso in anderen Geräten, wie zB dem IPod Touch. Uhren oder Kugelschreiber mit WLAN Sniffer gibt es ja auch schon. Je näher das Netz zu einem rückt, desto größer ist auch der Wunsch, es zu nutzen um Neuigkeiten möglichst schnell zu erfahren. Sei es nun eine private Mail, oder eine wichtige dpa Meldung. Wer darauf hofft, dass der geneigte Leser Abend den Rechner aus macht und morgens wieder anwirft, begeht einen Fehler, denn das Netz ist mittlerweile auf dem Sofa angekommen und wird neben dem Fernsehen automatisch mitbedient.

Man kann darüber streiten, ob es Sinn macht immer und überall mit einem Gerät rumzufuchteln um irgendwelche Nachrichten, Börsenkurse oder sonstige Infiormationen zu bekommen. Aber das wäre in etwa die Diskussion, die man vor Jahren bzgl. der Handys geführt hat. Ob man in einem Restaurant telefonieren muss, ob man es bei gesellschaftlichen Anlässen dabei haben darf, usw. Mittlerweile sind nur noch das Theater, längere Bahnstrecken im Osten und das Flugzeug handyfrei und keiner regt sich mehr darüber auf. Ich bin mir sicher, dass es mit dem Zugang zum Internet ähnlich sein wird.

Und deswegen fand ich meinen kleinen, nicht repräsentativen, Test ganz spannend, weil er zeigte, wie aufmerksam manche Portale sein wollen und können. Viele können sind es eben noch nicht.