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"There are over 550 million firearms in worldwide circulation. That's one firearm for every twelve people on the planet. The only question is: How do we arm the other 11?" Das muss ein guter Film sein, dachte ich, als ich den Trailer sah, und ich hatte mit Recht so gedacht, denn der Film ist phantastisch. In Kürze geht es darum: Yuri Orlov ist Russe und Waffenhändler. Nach dem kalten Krieg steigt er als Novize ins Geschäft ein, und arbeitet sich, auch dank familiärer Verbindungen zu den Depots der Roten Armee, sehr schnell nach oben. Er ist perfekt, er ist ein aalglatter Schweinehund, der seiner Frau sagt, er würde im Transportbusiness arbeiten. Und er ist gut. Im Libanon sitzt er auf derartig vielen Waffen, dass er sie nicht mehr stückweise, sondern zum Kilopreis verkaufen muss. Je besser er ins Geschäft kommt, desto reicher wird er, desto risikoreicher werden seine Geschäfte, aber auch desto mehr entfernt er sich von seiner Umwelt. Und dann ist da noch Interpol-Agent Jack Valentine (Ethan Hawke), der ihn verbissen auf den Fersen ist, aber meist immer einen winzigen Moment zu spät kommt. Yuri verkauft weiter. Vor allem auf der afrikanischen Kontinent, wo er in Liberia ein Riesengeschäft macht. Bis Interpol einen Tipp bekommt, seine Frau nebenbei ahnt, was mit ihm los ist und er eine Entscheidung treffen muss.

Andrew Nicol ist ein unglaublich guter Film gelungen. Böse, zynisch, streckenweise sehr lustig, aber am Ende gelingt Nicol genau das, was man eigentlich von diesem Film erwartet hat, und das man zwischendurch auf Grund der ganzen Gags schon fast wieder vergessen hatte: das man Waffen scheiße findet. Dass man sie hasst, dass man Yuri, so sympathisch er zwischendurch ist, nicht mehr leiden kann. Man begreift, was für ein unfassbares Geschäft der Waffenhandel ist, man ahnt, wie er funktioniert, und warum es manchmal weniger die Streitigkeiten zwischen Menschen sind, sondern die Suche nach Profit, die das Geschäft anheizen. Nicolas Cage spielt derartig gut, dass sich selbst Ian Holm anstrengen muss, neben ihm nicht unter zu gehen. Das der Film in den USA nicht sonderlich gut gelaufen ist, wundert einen bei Sätzen wie "Back then, I didn't sell to Osama Bin Laden. Not because of moral reasons, but because he was always bouncing checks." nicht Ein Grund mehr, dass er hier genügend Zuschauer bekommt.