Palim, palim

Sehr düstere Erinnerungen an eine Zeit, in der es nur drei Sender gab und ich je-des-mal darum kämpfen musste, wenn ich die Sendung sehen wollte. Eine der frühen Ungerechtigkeiten im Leben, dass sie nur um 20.15 Uhr lief, und dass auch noch eingedenk des Umstands, dass man alles auch noch deutlich lustiger fand, als die Eltern. Manchmal durfte ich einen Teil sehen, so bis 20.30 Uhr, was alles noch schlimmer machte. Deswegen hing ich heimlich immer bei SWR SWF3, weil die machnmal zwischen 21.00 und 23.00 Uhr Ausschnitte aus den Sendungen brachten, mit dem Finger auf dem "Rec" Knopf meines Toshiba Radiorekorders, wobei der "Rec" Knopf so eine aufgeraute Metallöberfläche hatte, die ich hasste anzufassen, weswegen ich immer versuchte den Finger in der Vertiefung zu belassen, in der es einen kreisrunden Fleck mit roter Farbe gab und der nach einer Zeit ganz warm wurde. Wenn das Eingangsjingele kam, sofort hektische Aufmerksamkeit im Schlafanzug mit Gummibündchen und schlimme Erwartungsstarrheit. Kaum mehr wieder größeres Glück verspürt, als in den Momenten, in denen es mir gelang einen Sketch von Hallervorden oder Frankenfeld so aufs Band zu bannen, dass man weder das davor gelaufene Jingle, noch die dahinter startende Musik mit drauf hatte. Danach hektisches Zurückspulen, atemloses Lauschen auf der allerniedrigsten Lautstärkestufe und Lachen in die Bettdecke. Bei Bernd Moorhoff dann später immer eingeschlafen.