Freitag, 2. Juni 2006

Mit Reggae kann man mich ja normalerweise jagen. Nicht, dass ich nicht auch meinen Bob Marley irgendwo im Schrank hätte, aber damit ist mein musikalisches Interesse in Richtung dieser Musik schon beendet. Dabei habe ich, als ich noch in der Vollbemusterung diverser Labels steckte, immer mal wieder versucht, mich mit der Musik anzufreunden, aber irgendwie wollte da nie so recht die große Freude aufkommen. Immerhin entdeckte ich aber auf diesem Weg die Westlich-Arabischen Fusion Sachen von Natacha Atlas, die eine grandiose große Stimme hat und eine zickige Diva allererster Güte ist. Inkl. Migräneanfall beim Interview.

Durch die vielen und langen Autofahrten und die für mich sensationelle Entdeckung von RDS an meinem Radio, bin ich jetzt in der Lage, egal wo ich bin, Deutschland Radio oder DLF zu hören. Und weil ich so viel Deutschland Radio im Auto gehört habe, konnte ich feststellen, dass der Sender a) ganz fantastisch ist und b)im Internet einen genialen Flash Livestream (rechte Seite) hat, über den man verpaßte Sendungen des Tages abhören kann. Aber das nur nebenbei.

Neulich im Auto also D-Radio, die Kulturtipps, und da kommt ein Reggae Stück, was mich zum Kopfnicker macht. Aber noch mehr begeistert mich die Stimme. Ich bin völlig fasziniert merke mir den Namen Tiken Jah Fakoly (was gar nicht so einfach war) und laufe surfte bald zu Amazon wo ich mir das im D-Radio vorgestellte Album zugelegt habe. Nicht eine Sekunde habe ich es bisher bereut.

Tiken Jah Fakoly, das stellte ich schnell per Wikipedia fest, ist in Afrika wohl ein Megastar, der sich politisch sehr stark engagiert. Leider verstehe ich seine Texte nicht komplett und Übersetzungen hab ich bisher nicht gefunden. Er stammt aus der Elfenbeinküste, ein Land seit Jahren von einem Bürgerkrieg faktisch geteilt ist, und findet wohl deutliche Wort zu der Lage in Afrika. Während ich so zu der Musik kopfnickte und mir ein paar Infos aus dem Netz zog, fiel mir mal wieder auf, dass man eigentlich gar nichts über Afrika und dessen moderner Kultur weiß. Was sicher auch daran liegt, das es auf dem afrikanischen Kontinent faktisch kein Internet gibt und Künstler wie Tiken Jah Fakoly in Europa erst dann wahrgenommen werden, wenn sie den Sprung nach Frankreich schaffen. Ich hab mal in meinem Gedächtnis gekramt, und ausser Miriam Makeba, Fela Kuti und Manu Dibango fielen mir auf Anhieb keine weiteren Musiker aus Afrika ein. Geschweige denn Maler oder Autoren. Ich kenne mehr japanische Autoren, als afrikanische, sogar aus Island kenne ich mehr. Dabei glaube ich nicht, dass die Afrikaner keine vernünftige Literatur haben. "Vergessener Kontinent" hat mal einer Afrika genannt. Tiken Jah Fakoly hat ihn wieder in mein Bewusstsein geholt. Und das nur mit seiner Musik. So sollte Musik funktionieren. Und das Album ist wirklich klasse.

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Nochmal zur Qualitätsdebatte rund um den Opel. Einige schreiben unter den letzten, aus unerfindlichen Gründen noch nicht im Astra-Blog erschienenen Text (Zitat Agentur: irgendwas mit der Technik im Blog), dass Opel in den 90er Jahren massiv in der Qualität eingebüßt hatten, und man tunlichst die Finger von Opel aus der Zeit lassen soll. Ich kann, zumindest was die Verarbeitungsqualität Entwarnung gegen. Ich habe lange nicht mehr in einem Auto gesessen, das augenscheinlich so gut verarbeitet war, wie der Astra. Meine ich ernst. Da klappert, knirscht oder rumpelt nix. Die Schalter sind groß, fest und gut anzufassen. Das verarbeitete Plastik ist zwar Plastik, aber wenigstens wirkt es nicht wie billiges Plastik. Man fühlt einen sehr hohen Standard, wenn man im Wagen sitzt. Meinte ja sogar meine Mutter. Ich kann natürlich nichts darüber sagen, wie es mit der Technik ist. Dafür habe ich den Wagen zu kurz. Bisher war jedenfalls alles bestens, was man bei einem Auto für um die 20.000 Euro, das bei der Übergabe 12 Kilometer auf dem Tacho hatte, aber auch erwarten kann.

Das Qualität heute auch eher Zufall ist, darunter leiden auch andere Automarken. Toyota ruft gerade rund eine Millionen Autos zurück, weil sie Probleme mit der Lenkung haben könnten. Bei Mercedes laufen schon lange Kunden gegen die scheinbar mangelnde Qualität Sturm und der neue Daimler-Chrysler Chef sieht dort massiven Nachholbedarf. Die Liste könnte man endlos fortführen. Ob und wo bei Opel noch die Schwierigkeiten liegen, weiß ich nicht. Das man noch ein gutes Stück Arbeit vor sich hat sieht man in der ADAC Pannenstatistik 2005, auf der Opel nicht gerade besonders weit vorne liegt.

Warum hier was über einen Opel steht

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